Rhinos Inside – Folge 3: Interview mit USV-Schiedsrichter Gerald Reither

Wir wollen euch während der Sommerzeit die einzelnen Jugendmannschaften, Schiedsrichter und die ehrenamtlichen Personen im Hintergrund der USV Halle Rhinos gerne näher vorstellen. In der dritten Folge widmen wir uns Gerald Reither, der seit 28 Jahren für die USV Halle Rhinos als Schiedsrichter aktiv ist.

Foto: Ansichtssache

Seit 1992 ist Gerald Reither als Schiedsrichter in der Sektion Basketball des USV aktiv und engagiert. Er ist absoluter Spitzenreiter in der Liste „der gepfiffenen Spiele pro Saison“. In den letzten fünf Jahren sind es rund 350 Partien, die er offiziell für die Rhinos gepfiffen hat. Mittlerweile sind rund 1.500 Spiele die Gerald Reither als Schiedsrichter in den letzten 28 Jahren für den USV Halle absolviert hat.

Aber auch im Ausbildungsbereich hat er sich verdient gemacht. So engagiert er sich seit vielen Jahren im Bereich der Schiedsrichter- und Kampfrichterausbildung, um Sportfreunde für das ehrenamtliche Schieds- und Kampfgericht zu gewinnen. Der Vorstand sowie die gesamte Sektion des USV Halle Basketball bedanken sich an dieser Stelle ausdrücklich für sein Engagement und seine Arbeit für den Basketballsport in Sachsen-Anhalt.

Wer selber Schiedsrichter oder Kampfrichter bei den USV Halle Rhinos werden möchte, kann sich gerne unter info@usv-halle-basketball.de melden. Der nächste Schiedsrichter-Lehrgang findet am 5. September statt. Wer nach seiner abgeschlossenen SR-Ausbildung für die Rhinos pfeift, dem wird vom Verein der Lehrgang, das erste Schiedsrichterhemd sowie die erste Pfeife bezahlt!

Wir wünschen euch jetzt viel Spaß mit dem Interview.

Hallo Gerald, wie kamst du eigentlich zum Basketball?

Durch die Schule und Freunde. Meine Schule in Göttingen bot Sportkurse in Sachen Basketball an. Durch die Meisterschaft des ASC Göttingen im Jahr 1980 war ich neben dem Hype dort auch aktiver Fan und dann Vereinsmitglied des ASC 46.

Warum bist du Schiedsrichter geworden?

Ich bin mit 15 Jahren relativ spät zum Vereinssport gekommen. Für eine ambitionierte Spielerkarriere viel zu spät. Da blieb für mich nur die Organisation sowie das Kampfgericht und dann irgendwann die Frage: Schiedsrichter werden ja oder nein?

Durch die zahlreichen strittigen SR-Entscheidungen zu jener Zeit in der ersten Bundesliga und 2. Liga (BG 74 Göttingen) ärgerte es einen und als sich die Option bot, war eine Intention es auch mal besser zu machen bzw. die Gegenseite besser kennenzulernen. Trainer wollte ich nie werden, daher war das Schiedsrichterwesen die beste Option näher mit dem Basketball verbunden zu sein.

Wie begann deine Schiedsrichter-Karriere genau?

Es fehlten auch schon zu meiner Zeit immer Schiedsrichter und es gab Vereinsansetzungen in Niedersachsen. Dadurch konnte man schnell an Erfahrung gewinnen und in viel auf und neben dem Parkett lernen.

In meiner Anfangszeit wurde ich durch Jürgen Seibert (ehemaliger Bundesliga-SR aus Göttingen) und Krause Waterböhr (FIBA-Schiedsrichter aus dem Umfeld von Göttingen) gefördert. Somit ging mein Weg relativ schnell bis in die Regionalliga Niedersachen West.  Meine A – Lizenz als Schiedsrichter legte ich im Jahr 1996 erfolgreich ab.

Auf was freust Du Dich jedes Jahr in Sachen Basketball?

Auf die alljährlichen Mini-Turniere in Göttingen und das internationale Oster-Turnier in Wien. Die dieses Jahr leider den Rahmenbedingungen zum Opfer gefallen sind.

Wie, glaubst du, kann man mehr Spieler und Spielerinnen zum Schiedsrichterwesen bringen?

Die Idee mit Schul-AGs finde ich sinnvoll und zielführend. Wichtig sind persönliche Ansprachen und dann Nutzung von Möglichkeiten dies umzusetzen und zu trainieren, bzw. weiter intensiv zu betreuen.

Prominentestes Beispiel ist aktuell Malte Lippert, der nie den SR-Lehrgang besucht hätte, wenn ich bei einem Basketball-Spiel nicht den persönlichen Kontakt gesucht hätte. Eigentlich wollte Malte nur bei einem Spiel seiner Schwester zusehen.

Für Mädchen halte ich eine noch zeitlich intensivere Betreuung für notwendig. Zu viele Mädchen gehen zu schnell dem Sport auf der Seite des Courts verloren. Hier müsste bei den Interessentinnen mehr Rücksprache erfolgen.

Zum Schluss noch eine Frage, gibt es ein bestimmtes Spiel, an das du dich besonders gerne erinnerst?

Bei den vielen Spielen, die ich seit 1980 sehen und erleben durfte möchte ich gerne ein paar aus meinen verschiedenen Sichten nennen. Eins wäre nicht fair auch im Sinne des Sports, der so viele Facetten bietet - Auf und neben dem Court.

Als Zeitnehmer das Spiel ASC Göttingen 46 - SSV Hagen: In dem Nationalspieler Klaus Weber von der Mittellinie einen Dreier zum Sieg traf bei geklauten 6 Sekunden Spielzeit durch den Technischen Kommissar. Ich ließ die Zeit aus verschiedenen Gründen laufen und der Kommissar lehnte eine Korrektur ab. (Ohne Video-Beweis, aber mit 2500 Zuschauern im Rücken und meiner Beteuerung dass hier Zeit fehlt ;-) . )

Als Schiedsrichter das U16-Landesliga Spiel USV Halle - Magdeburg im Weinbergweg: Kurz vor der Halbzeit traf ein Center von Magdeburg einen erfolgreicher Dreier mit Foul, nachdem er vorher etliche Versuche danebensetzte. Als er dann noch den Bonus-Freiwurf traf – feierte er und sein ganzes Team ihn.

Der USV machte bei noch drei Sekunden Restspielzeit in der ersten Halbzeit Einwurf an der eigenen Grundlinie. Es folgte ein Pass an die eigene Freiwurflinie und dort nahm ein Spieler den Ball drehte sich und schleuderte den Ball auf den Korb, der mit der Halbzeit-Sirene fiel. Obwohl das Spiel bereits zur Halbzeit für den USV entschieden war, gingen somit beide Mannschaften fröhlich feiernd vom Parkett.  Für mich ein bisher einmaliges Bild.

Erwähnenswert ist noch ein BVSA-Pokalspiel, wo Everage Richardson (Elbingerode) 18 erfolgreiche Dreier gegen die Bastards aus Halle getroffen hat. Sowas werde ich wohl nie wieder erleben. Unvergessen sind auch die letzten 150 Sekunden in einem U14-Spiel in Elbingerode , wo ein Spieler (Levin) fünf Dreier ohne Fehlwurf  in Folge getroffen hatte.

Bisher erschienen bei Rhinos Inside:

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