Ostdeutsche Meisterschaften – Qualifikation in Zehlendorf

Von der Außenseiterrolle zum Sensationssieg – unsere mU16 sorgt bei der Ostdeutschen Meisterschaft in Zehlendorf für Furore!

Was als Underdog-Reise mit vielen Fragezeichen begann, endete in einem echten Basketball-Wunder: Nach zwei Niederlagen am ersten Tag kämpfte sich unser junges Team zurück, schlug am zweiten Tag sogar ALBA Berlin und sicherte sich sensationell die Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft. Ein Wochenende voller Emotionen, Teamgeist und einem Happy End, das niemand erwartet hätte.

Tag 1 – Hoffnung & Ernüchterung

Mit zehn Spielern im Gepäck ging es im Autokorso nach Zehlendorf (Berlin) zur Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft. Unser Team bestand überwiegend aus sehr jungen Spielern – vier Starter sind Jahrgang 2010, ein Spieler sogar 2011. Als Breitensportverein wollten wir uns bestmöglich präsentieren und hofften, einen Sieg mit nach Hause nehmen zu können.

Spiel 1 vs. BG Zehlendorf

Direkt zum Auftakt wartete mit der BG Zehlendorf ein echter Brocken. Zur Halbzeit (22:32) konnten wir defensiv noch einigermaßen mithalten. Doch im dritten Viertel erwischte es uns eiskalt – 8:41! Zwar konnten wir das vierte Viertel mit 24:18 für uns entscheiden, doch das war letztlich nur Ergebniskosmetik. Die 54:91-Niederlage war in der Gesamtheit absolut verdient. Aber wenn man das komplett verkorkste dritte Viertel ausklammert, steht es plötzlich „nur“ 46:50. Was wir damit sagen wollen: Das Potenzial war da – die Konstanz aber (noch) nicht.

Spiel 2 vs. Wusterhausen

Unser zweiter Gegner hatte sein Auftaktspiel gegen ALBA Berlin mit 26:123 verloren. Trotz meiner eindringlichen Warnung war das kein Grund, Wusterhausen zu unterschätzen. Denn ALBA „zerlegt“ Teams regelmäßig – das ist nichts Neues. Wusterhausen war uns körperlich deutlich überlegen und spielte das über Pick-and-Roll-Situationen konsequent aus. Zur Halbzeit lagen wir mit 32:35 noch in Schlagdistanz. Doch ein erneut schwaches drittes Viertel (5:21) brachte uns auf die Verliererstraße. Am Ende mussten wir uns mit 57:73 geschlagen geben – ausgerechnet gegen den vermeintlich „leichtesten“ Gegner. Gesprächsbedarf, Kritik und Aufarbeitung standen auf dem Plan – mit sichtbarer Wirkung, wie sich am nächsten Tag zeigen sollte.

Tag 2 – Das Wunder von Berlin

Spiel 3 vs. Potsdam

Neuer Tag, neues Glück! Gegen Potsdam – ebenfalls noch sieglos – erwischten wir einen starken Start. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (20:21) drehten wir auf. Dank exzellenter Trefferquote jenseits der Dreierlinie (10 Dreier!) konnten wir uns zunehmend absetzen. Der verdiente 88:57-Sieg spiegelte unsere deutlich verbesserte Konstanz, mehr Selbstvertrauen, Aggressivität und hohe Freiwurfquote wider. Endlich belohnten sich die Jungs – die Freude war riesig!

Spiel 4 vs. ALBA Berlin – 72:66

Im letzten Spiel trafen wir auf ALBA Berlin. Wir hatten nichts zu verlieren – nur das Ziel, mit einem guten Gefühl nach Hause zu fahren. Ein Sieg gegen ALBA? Utopisch! Zwar trat ALBA „nur“ mit seiner U14 an, doch selbst diese Mannschaft hatte in ihrer Altersklasse bislang alles dominiert.

Und ja – ALBA spielte ihren typischen Stil: schnelles Umschalten, tiefe Pässe, aggressive Attacken, Kick-Outs, Extrapässe. Aber: Wir hielten dagegen. Nach dem ersten Viertel lagen wir nur mit 13:19 zurück. Zur Halbzeit: 36:33 – für uns! Plötzlich keimte ein Gedanke auf: Was, wenn ...?

Die Rechnung war einfach, aber verrückt:
a) Wir schlagen ALBA (allein dieser Gedanke war Wahnsinn),
b) Potsdam gewinnt gegen Wusterhausen,
c) Zehlendorf schlägt zum Abschluss noch ALBA.

Ohne Punkt a) wären b) und c) bedeutungslos. Also: volle Konzentration!

Das dritte Viertel verloren wir mit 15:22 – Rückstand vor dem Schlussviertel: 51:55. Doch die Jungs glaubten an das Unmögliche und warfen alles rein. Und dann ... stand da tatsächlich 72:66 auf der Anzeigetafel. Wir hatten ALBA geschlagen. ALBA!

Für ein Breitensportteam, das im Kern mit einer U15 antrat, ist das ein fettes Ausrufezeichen.

Und dann: Zittern im Zug

Trotz der Sensation war klar: Nur wenn auch Potsdam gegen Wusterhausen gewinnt und Zehlendorf ALBA schlägt, haben wir die Endrunde erreicht. Im Zug sickerte dann das Unglaubliche durch: Es ist passiert!
Wir fahren als Gruppenzweiter zur Norddeutschen Meisterschaft nach Norderstedt. Ein Wahnsinn, der nach Tag 1 völlig undenkbar war.

Das letzte Mal, dass sich ein USV-mU16-Team für die Norddeutsche Meisterschaft qualifiziert hat, liegt über ein Jahrzehnt zurück – damals mit Andi Obst im Kader.

Ein Wochenende voller Emotionen, Rückschläge, Teamgeist und einem Happy End, das niemand erwartet hatte. Wir sind stolz auf unser junges Team – und freuen uns auf das nächste Kapitel in Norderstedt!

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