mU12: Rückblick auf einen außergewöhnlichen Herbst

Infektionsfälle in der eigenen Mannschaft und beim Gegner, dezimierte Kader und Spielverlegungen; erneut eine schwierige Saison auch für die Nachwuchsbasketballer des USV Halle. Aber immerhin wurde überhaupt gespielt. Trainer und Mininashörner bissen sich durch und hatten im Herbst aufgrund der Teilnahme an diversen Wettbewerben (Bezirksliga Halle, Landesliga Sachsen-Anhalt, Mitteldeutsche Liga) doch schon einige Wettkampfpraxis und einen halbwegs geregelten Spielbetrieb.

Die männliche U12 des USV Halle im Spiel gegen den SV Halle mixed. // Foto: Caros Basketballfotografie

Team Halle mU12

Rhinos zu Gast im Harz.

Und so sah das im Einzelnen aus:

Zu sechst im Harz (06.11.2021)

Wernigerode ist eigentlich immer eine Reise wert. Doch den morgendlichen Trip zu den Bodfeld Baskets (Abfahrt: 07:15 Uhr) traten nur sechs mutige Kämpfer an. Dieser dezimierte Kader und die vielen vergebenen Chancen der ersten Halbzeit kosteten am Ende einen möglichen Sieg. Reihenweise Korbleger vergaben die Jungs von Coach Elias bis zum Seitenwechsel, weshalb das Spiel lange offen blieb, obwohl der USV die spielbestimmendere Mannschaft war. So ging es nur mit einer 34:23-Führung in die Pause, obwohl auch eine 20-Punkte-Differenz möglich gewesen wäre.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Chancen etwas besser genutzt und der USV bog schon auf die Siegerstraße ein. Nun rächte sich aber der kleine Kader. Aufgrund einiger fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen mussten die Mininashörner den letzten Spielabschnitt in Unterzahl bestreiten.

Hier schmolz der Vorsprung dahin und der körperlich überlegene Gegner war auch noch so „freundlich“ in Überzahl von vorn anzupressen. Drei mutige Krieger (darunter ein Verletzter) kämpften wacker, mussten sich aber am Ende mit 70:76 ziemlich bitter, weil unnötig, geschlagen geben.

Wiedergutmachung am Folgetag gegen den SV Halle (07.11.2021)

Samstagmorgen im Harz gefordert und 24 Stunden später schon wieder in Lettin auf dem Spielfeld. Wie es besser geht, bewiesen die Nachwuchsbasketballer nur einen Tag später gegen die Mixed-Mannschaft des SV Halle. Mit phasenweise sehr ansehnlichem Teamspiel gelang ein überzeugender 70:50-Erfolg. Dabei traten die Jungs, welche an diesem Tag von U10-Trainer Aaron Rommeley gecoacht wurden, nicht einmal in Bestbesetzung an. Das gab Selbstvertrauen für die weiteren Aufgaben.

Erster Saisonsieg in der Mitteldeutschen Liga (13.11.2021)

Mit 88:72 (45:36) wurde der Nachwuchs des MBC vom Team Halle (Spielgemeinschaft USV und BBC) in der heimischen Robert-Koch-Sporthalle bezwungen. Und das Spiel war auch genau so ansehnlich, wie es das Ergebnis verspricht. Der Sieg wurde ganz klar in der Offensive geholt. In der 1:1-Verteidigung zeigten die Jungs vom Team Halle doch einige Schwächen.

Die ballgewandten Aufbauspieler des Gegners konnten oftmals nur durch Teamdefense und Rotation vom Punkten abgehalten werden. Doch da sich die Hallenser selbst in offensiver Spielfreude zeigten, angetrieben vom wie immer an der Seitenauslinie lautstark engagierten BBC-Coach Michael Schröder, gab es reichlich applauswürdige Szenen auf beiden Seiten und schöne Schnellangriffe. Positiv war, dass Team Halle die gesamten 40 Minuten „Herr im Haus“ war. Am ersten Saisonsieg in der höchsten Spielklasse gab es eigentlich nie Zweifel.

Lehrstunde in Sachen Tempobasketball in Jena (21.11.2021)

Beim Nachwuchs vom Zweitligisten Science City Jena kassierten die Jungs von Team Halle in der mitteldeutschen Liga zwar eine deutliche 98:73-(47:27)-Niederlage. Aber das Spiel war für die Jungs der Spielgemeinschaft aus Halle eine Lektion in Sachen Transition und Spielgeschwindigkeit. Dies praktizierte der Bundesliganachwuchs der Gastgeber perfekt. Coach Michael zeigte sich nach dem Spiel dennoch nicht unzufrieden. Immerhin gelang es seinem Team zwei Viertel gut mitzuhalten (1. und 3.) und das letzte sogar zu gewinnen. In die Hose ging eigentlich nur das zweite Viertel, bei dem die 20-Punkte-Hypothek entstand, die ja auch am Ende auf der Anzeigetafel leuchtete. Zudem gelang es, die spielfreudigen Jenaer unter 100 Punkte zu halten, was vom Coach als Ziel ausgegeben wurde. Ziel erreicht und Erfahrung gewonnen.

Krimi mit Happy End in Sandersdorf (05.12.2021)

Den Gegner erst in Sicherheit wiegen, um dann mit einer furiosen Aufholjagd das Spiel in der letzten Minute umzubiegen. Wenn so die Spielstrategie von USV-FSJlerin Jule lautete, die dankenswerterweise kurzfristig für den erkrankten Coach Elias als Trainerin einsprang, so kann man nur den Hut ziehen: perfekt umgesetzt! Einen Tag vor Nikolaus beschenkten sich die Mininashörner mit einem 57:56-Erfolg in Sandersdorf bei den BSW Sixers. Nach ausbaufähiger erster Halbzeit (25:30 hinten), lagen die Jungs des USV auch bis weit in die zweite Hälfte hinein zurück (40:47).

Doch in den letzten beiden fünfminütigen Spielabschnitten, die im Minibereich gespielt werden (insgesamt acht an der Zahl), drehten vor allem Darian und Johann auf. Am Ende war es Johann, der den Sieg mit erstaunlicher Abgeklärtheit sicherte. Erst brachte er sein Team in Führung und als die Sixers statt zu punkten einen Ballverlust fabrizierten, behauptete er die Pille danach sicher und überlegen gegen den Verteidigungsdruck der Sixers und ließ einfach die Zeit von der Uhr laufen, bis die erlösende Sirene der abgelaufenen Spieluhr erklang. Der Rest war große Freude bei den Mininashörnern auf der Gästebank und natürlich reziproke Enttäuschung bei den Gastgebern auf der anderen Seite.

Corona sorgt für verfrühte Weihnachtspause

Da die weiteren geplanten Spiele danach in der Adventszeit coronabedingt abgesagt wurden, blieb der Sieg in Sandersdorf der Schlusspunkt des Jahres. Nun beginnt die Korbjagd erneut. Bereits am Dienstag (4. Januar 2022) startete Team Halle unter der Anleitung von Coach Michael ins neue Trainingsjahr. Mal sehen, welchen Spielbetrieb die Pandemie 2022 zulässt. Die Nachwuchsbasketballer sind jedenfalls mit Feuereifer dabei. Das lässt hoffen, dass genügend Enthusiasmus vorhanden ist, auch weitere schwierige Zeiten zu überstehen, die mit Sicherheit kommen werden. Denn das nervige Virus wird wohl vorerst leider weiter „Edelfan“ aller Teams bleiben.

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