Die neu geformte erste Damenmannschaft der USV Halle Rhinos mit Licht und Schatten

Nachdem sich die ersten Damen um Trainer Philipp Jalaß nach der letzten Oberliga-Saison aus den verschiedensten Gründen aufgelöst haben, steht seit dieser Saison eine fast komplette neue Mannschaft auf dem Parkett der Oberliga-Damen. Das Team um USV-Trainer Felix Zapf besteht zum großen Teil aus Jugendspielern, welche erste Erfahrungen im Seniorenbereich sammeln sollen.

Am 17. Oktober verlor unsere USV Halle Damenabteilung gegen Osterwieck deutlich mit 90:22. Das Trainergespann der Rhinos, Dirk Perrey und Felix Zapf, hatte bereits im Vorfeld mit einer Niederlage gerechnet, waren aber nach Spielende von der Höhe enttäuscht. Zum eigenen Heimspiel erschien der Gastgeber mit lediglich sieben Spielerinnen. Das Sorgenkind der letzten Saison – die Offensive – sollte mit Hilfe des neuen Systems merklich an Kreativität und Erfolg gewinnen. Leider verfielen die USV-Spielerin in der ersten Hälfte in alte Muster: Die Aufbauspieler wurden beim Ballvortrag völlig allein gelassen, die Flügelspieler versteckten sich und die Center konnten ohne Ball kaum Akzente setzen. Als ob diese Tatsachen nicht gereicht hätten, verteidigte man ohne Leidenschaft und sehr hektisch. Folgerichtig lag die weiblichen Nashörner zur Halbzeit mit 48:6 zurück.
 
Die Verantwortlichen wussten, dass die gestandenen Spieler aus Osterwieck sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen lassen würden. Doch nicht die Tatsache, dass man mit dem jungen Team zurück lag, verärgerte die Trainer, sondern vielmehr die Einstellung zum Spiel. Die zweite Halbzeit begann mit einer erstarkten Hallenser Mannschaft. Jeder Angriff führte zu einem Wurf aus einer guten Position. Jeder Spieler nahm offensiv, wie defensiv am Spielgeschehen teil und konnte Akzente setzen. Lediglich die Trefferquote blieb auf einem niedrigen Niveau. Doch weder die etablierten Spielerinnen wie Emma Hanke, Helene Neiß, Selina Urban oder Nora Amelal, noch die erst frisch hinzugekommen wie Franziska Becker, Irina Schuchardt oder Tabea Bußler ließen sich vor dem letzten Viertel den Mut nehmen. Man spürte nun, dass jeder seine Spielzeit nutzen wollte, jeder seine Chance suchte und sie langsam anfingen an das neue System zu glauben. So kam es, dass man den letzten Spielabschnitt mit 22:12 zwar nicht für sich entscheiden konnte, jedoch zeigte, dass man zu mehr in der Lage ist.
 
Das erste Saisonspiel der neugegründeten Bezirksliga Sachsen stand am 31. Oktober an. In Leipzig begrüßte der TSG Markkleeberg die Rhinos aus Halle. Nach der Lehrstunde in der Oberliga Sachsen-Anhalt, wollte man beim heutigen Gegner den ersten Sieg der Saison holen. Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die erste sehenswerte Szene war ein erfolgreicher Dreipunktewurf von USV-Aufbauspielerin Helene Neiß. Die Angriffe wurden immer wieder konsequent über Neiß und Neuzugang Franziska Becker erfolgreich eingeleitet und abgeschlossen. Defensiv machte man sich das Leben leider selbst schwer, indem man ein ganz schlechtes Reboundverhalten an den Tag legte und dem Gegner damit zu leichten Punkten einlud. Nach den ersten zehn Minuten lag der USV mit zwei Punkten in Front (12:14). Im zweiten Viertel schalteten sich Emma Hanke und ebenfalls Neuzugang Irina Schuchardt in das Angriffsgeschehen mit ein. Die vielseitigen und kreativen Angriffe hatten zur Folge, dass die Rhinos mit einer sieben Punkte Führung (24:31) in die Pause gingen.Nach dem Seitenwechsel sorgten beide Mannschaften für Leidenschaft und Dramatik zugleich. Der TSG Markkleeberg beschwor mit einem 10-0 Run, wütende Angriffe der Rhinos herauf, welche ihrerseits mit einem 11-0 Run antworteten. Das letzte Wort sollten jedoch der Gastgeber haben, der den dritten  Spielabschnitt mit sechs schnellen Punkten in der letzten Minute beendete. In dieser Phase musste man sich den Vorwurf gefallen lassen, zu passiv zu verteidigen und nicht gut genug die Wurfchancen heraus zu spielen.


 
Im letzten Viertel wollten die USV-Damen das Spiel schnell entscheiden und suchten ihr Glück im Angriff. Leider ging dies nach hinten los und man lag bereits nach zwei Minuten 52:48 zurück (32.). Jeder erfolgreiche Angriffe des Gegners wurde mit einem vom USV Halle beantwortet. In Minute 36 konnte man endlich zum 57:57 ausgleichen. Direkt im Anschluss musste Emma Hanke mit fünf persönlichen Fouls ausgewechselt werden. Glück im Unglück, denn die Spielerinnen des TSG Markkleeberg zeigten Nerven an der Freiwurflinie und trafen nur zwei der letzten sieben Würfe. Zwei Minuten vor Ende war auf der Anzeigetafel der Rückstand wieder zu lesen (61:59).
 
Auszeit USV Halle. Mit der ersten Aktion drückte Neiß ihren zweiten Dreier im Spiel erfolgreich in die Reuse und brachte die Rhinos wieder in Front. Dieser Aktion folgte ein erfolgreicher Freiwurf von Becker. Die Damen vom TSG Markkleeberg antworteten ihrerseits zum 63:63. Kurz vor Schluss, wurde Neiß nach einem Einwurf sofort gefoult. Sie verwandelt beide Freiwürfe zum 65:63 Endstand. Der Krimi war gewonnen. Ein hart erkämpfter Sieg mit Höhen und Tiefen aber ganz wichtig für den Teamgeist.
 
Der Spieltag brachte einige positive Erkenntnisse: Das Wurftraining zeigt deutliche Erfolge von der Freiwurflinie, die Neuzugänge Becker und Schuchardt beleben das Spiel und sind Alternativen für das Team. Das Teamgefüge ist intakt und es ist möglich knappe Spiele zu gewinnen. Trotzdem bleibt für alle Spielerinnen noch viel Raum für Verbesserungen.
 
 Für den USV spielten: Neiß, Hanke, Becker, Schuchardt, Bußler, Urban, Amelal, Westkämper

 

 

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