Abschiedsinterview: Polle sagt nach drei schönen Jahren Tschüss

Als Daniel Pollrich im Sommer 2015 zu den USV Halle Rhinos kam, zweifelte der damalige USV-Trainer Alexander Brumme ein wenig beim Anblick seines neuen 1,72m großen Spielmacher: Kann uns dieser kleine Guard in der Regionalliga weiterhelfen?

Daniel Pollrich war drei Jahre lang im Trikot der USV Halle Rhinos. // Foto: Caro Stolze

Doch diese Bedenken wurden spätestens beim ersten Saisonspiel schnell zerstreut. Pollrich wurde zu einem der Wortführer der Mannschaft und zählte zu einem der giftigsten Verteidiger der Liga. Nach drei Spielzeiten ist das Kapitel zwischen den USV Halle Rhinos und Daniel Pollrich leider zu Ende. Mit diesem Interview wollen wir „Polle“ offiziell verabschieden.

Red: Daniel, du warst drei Jahre Teil der Nashorn-Herde. Seit wann war klar, dass du keine vierte Saison bei den Nashörnern dranhängen wirst?

Polle: Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, weil es wohl eher ein schleichender Prozess war und ich dazu nicht wirklich eine konkrete Aussage treffen kann. Die ersten ernsthaften Gedanken dazu habe ich aber wohl so Mitte August gehabt. Und dann ging es relativ schnell, dass ich einfach gesagt habe, dass ich eine Veränderung brauche. Das war für mich keine einfache Entscheidung und ist auch mega schade, aber ich hoffe, dass es die richtige war.

Red: Was gehörte zu deinen schönsten Momenten im Rhinos-Trikot?

Polle: Ich glaube, da könnte ich jetzt einige Dinge nennen, da ich den letzten drei Jahren eine wirklich schöne Zeit mit den Rhinos und ganz vielen tollen Leuten auf sowie neben dem Feld hatte. Herausheben möchte ich aber vielleicht zwei Momente, welche mir besonders in Erinnerung bleiben:

Der erste ist das „Abschiedsspiel“ von Nderim und Max, in dem wir den beiden Ihren würdigen Abschied von den Rhinos bereitet und zusammen einen echt geilen Tag hatten.

Der zweite Moment ist aus der letzten Saison, als wir im Heimspiel gegen den USV Potsdam erst mit dem Buzzerbeater die Overtime erreichten und dann am Ende noch relativ souverän gewinnen konnten. In dem Spiel war wirklich alles drin, was man mal erlebt haben muss, und es hat riesig Spaß gemacht mit den Jungs auf dem Court gestanden zu haben.

Red: Hast du schon einen neuen Verein gefunden?

Polle: Nach meiner Entscheidung, dass ich diese Saison nicht mehr in Halle spielen werde, war relativ schnell klar, dass ich was in Leipzig mache. Ohne Basketball geht es für mich noch nicht. Aus diesem Grund habe ich zum USC Leipzig Kontakt aufgenommen und dann ging alles sehr schnell, sodass ich schon wieder in einer Sporthalle stand.

Red: Vor drei Wochen sind die Rhinos mit einem Heimsieg gegen BG 2000 Berlin in die neue Saison gestartet. Wie war dein Eindruck vom Spiel und wohin geht die Reise aus deiner Sicht für das Team?

Polle: Ich glaube, das Spiel war ziemlich typisch für den Basketball, den die Rhinos spielen. In der ersten Halbzeit wird oft geschaut, wie gut der Gegner ist und nach der Halbzeitpause wird der Basketball gespielt, den man spielen kann mit 100%. Das hat zurzeit sicher auch noch mit der Vorbereitung zu tun, die nicht optimal gelaufen ist, aber so wie ich das Team kenne, wird das im Laufe der nächsten Spiele noch deutlich besser werden, was das Zusammenspiel und die Treffsicherheit angeht.

Im Vergleich zur letzten Saison wurden zwei Teams aus der Liga komplett gestrichen und zwei starke Aufsteiger sind dazugekommen. Das bedeutet natürlich, dass diese Saison alles sehr ausgeglichen ist und Jeder Jeden schlagen kann. Insgesamt traue ich den Jungs aber wieder so eine Saison wie die letzte zu.

Red: Mit Niklas Benndorf und Toni Dagga werden zwei Young-Guns deine Position übernehmen, wie hast du das Spiel deiner Nachfolger gesehen?

Polle: Ich denke, mit den beiden ist eine gute Mischung dazugekommen. Beide sind noch jung und können gerade von den älteren Jungs noch ein paar Sachen lernen. Nichtsdestotrotz haben beide Ihre Qualitäten, die sie vielleicht noch nicht komplett, aber über einige Strecken im ersten Spiel gezeigt haben. Dadurch das Toni letztes Jahr schon mittrainiert hat und auch Niklas viele von den Jungs kennt, brauchen sie keine Eingewöhnungszeit und können der Mannschaft im Prinzip sofort helfen.

Red: Du warst einer der beliebtesten und zeitgleich wichtigsten Spieler bei den USV Halle Rhinos. Gibt es etwas, dass du der Rhinos-Herde zum Abschied sagen willst?

Polle: Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen bedanken, die in den drei Jahren, in denen ich da war, das Team unterstützt, bei der Organisation von Spielen und anderen Events oder auch als Fans geholfen und die Zeit zu einer besonderen gemacht haben. Und natürlich geht ein großer Dank an das Team selber! Ich hätte mir, glaube ich, kaum bessere Mitspieler und Trainer in der Zeit wünschen können.

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