1. Damen der Rhinos erkämpfen in Leer (Ostfriesland) gute Platzierung

Nach einer Corona-geprägten Saison der Oberliga Damen, reisten unsere 1. Damen als Saisonabschluss in den hohen Norden Deutschlands zum bekannten ORGADATA Cup in Leer (Ostfriesland) und stellten ihr basketbalkerisches Können auf die Probe.

Anreise mit Bus und Bahn – Stadtfest in Leer

Die Hälfte des Kaders reiste entspannt mit der Bahn an und konnte sich bereits die Altstadt von Leer anschauen. Der andere Teil des Kaders reiste mit dem Kleinbus von CoTrainer Dirk an, sodass das gesamte Team Freitag 18:00 einchecken konnte und den Abend gemeinsam nutzte, um die Altstadt unsicher zu machen. Zufälligerweise fand an diesem Wochenende zeitgleich das örtliche Stadtfest statt und das Damenteam ließ den Abend gemeinsam fröhlich ausklingen, einige Portionen der Leerer Kultfritten, Fischbrötchen und Pizza wurden verputzt, um am folgenden Samstag gemeinschaftlich in das Turnier zu starten.

Kalter Start gegen starke Leipzigerinnen (L 16-22 vs. Leipzig Lakers)

Nach aufregender und kurzer Nachtruhe, die stetig vom bewegungsmeldergesteuerten Hallenlicht unterbrochen wurde, ging es nach ausgiebigem Frühstück zum ersten Spiel gegen die 2. Mannschaft der Leipzig Lakers und Ex-USV-Coach Felix. Das Spiel lief lange Zeit auf gleichem Niveau, doch die kurze Spielzeit und die volle USV Bank sorgten für viele schnelle Auswechselungen und damit für Brüche im eigenen Spielfluss. Unser Team verlor in der zweiten Hälfte des Spiels etwas den Faden und büßte einige Körbe ein, sodass das Spiel am Ende zwar auf gleichem Spielniveau, jedoch mit einer 16-22 Niederlage beendet wurde.

Gute Teamdefense führt zum ersten Sieg (W 45 – 18 vs. TuS Zetel)

Das zweite Spiel des Tages gegen den TuS Zetel konnte durch eine überragende Ganzfeldverteidigung deutlich mit 45 – 18 gewonnen werden. Alle Spielerinnen bekamen ausreichend Spielzeit und der hohe Sieg verhalf dem Team zu einer verstärkten defensiven Identität, die sich im Verlaufe des Turniers noch festigen sollte. Zwischen den Spielen war stets genügend Zeit, um durch die Stadt zum Tunieressen zu gehen oder sich mit dem, von der Turnierleitung angebotenem, Shuttelservice zu den verschiedenen Orten fahren zu lassen. Dass ein großer Teil der Teilnehmenden des Tuniers offenbar mit der Bahn anreisten und auf die Shuttelbusse angewiesen waren, schien die Veranstalter überrascht zu haben, sodass die wenigen ehrenamtlichen Fahrer den Großteil des Tages damit beschäftigt waren alle Teams mit nordischer Gelassenheit sicher zu den vielen verschiedenen Spielhallen zu befördern.

Crunchtime im Sudden Death (W 15 – 13 OT vs. BC Moabit)

Das letzte Spiel in der Vorrunde fand dann gegen die BC Lions Moabit am frühen Samtag Abend statt und wird allen Spielerinnen sichern noch lange in Erinnerung bleiben. Das Spiel avancierte schnell zu einer Defensivschlacht beider Teams, wenige Körbe wurden zugelassen. Besonders die Zonenverteidigung der kräftigen Moabiter Spielerinnen war auf dem kleinen Feld der Halle schwer von unseren Rhino Damen zu durchdringen. In der zweiten Hälfte sie es zwar sich kurzzeitig mit 4 Punkten abzusetzen, doch die Lions aus Moabit, angefeuert von einigen anderen Berliner Teams, erkämpften sich unter großem Jubel den Punktausgleich. Die letzten 3 Minuten der regulären Spielzeit fielen auf beiden Seiten dann keine Bälle mehr durch die Netze und die Partie musste nach 20 Spielminuten bei einem Punktestand von 13 zu 13 in die Sudden Death Verlängerung gehen.
Nach einem erneuten Sprungball wurden für einige Minuten einige Fehlwürfe ausgetauscht, die Defense stand bei beiden Teams deutlich im Vordergrund. Trotz der angespannten Spielsituation kamen von allen Spielerinnen gute Impulse, um den Sieg einzuheimsen, denn der erste Korb entschied darüber, welche Mannschaft den zweiten Gruppenplatz erkämpfte und in die K.O. Runde der High Gruppe rutschen würde. Die Spannung in der Halle war greifbar. Ungeachtet der vorteilhaften Wahl des Defensivsystems der Berlinerinnen, hatte auch ihre Zonenverteidigung Lücken die von unseren cleveren Spielerinnen geduldig gesucht wurden. So schaffte es Isabel nach einigen Angriffen mit einem beherzten Zug zum Korb und einem unverwechselbaren beidhändigen Korbleger den allesentscheidenden Korb für die Rhinos zu erzielen und den erlösenden Gefühlsausbruch bei Team und Coaches auszulösen. Eine gelockerte Stimmung machte sich beim gesamten Team breit und zeitgleich das Gefühl jede weitere Mannschaft schlagen zu können. Dieser hart erkämpfte Sieg betonte, dass eine stabile Verteidigung den Grundstein des Erfolges für die Damen der Rhinos darstellte.

Ausgeglichenes Partie im Viertelfinale vs. BTS Neustadt (L 17 – 20)

Bereits am Samstag Abend, der entspannt ausklang, entstanden freundliche Gespräche mit einigen Spielerinnen des Bremer Gegnerinnenteams des Viertelfinals. Eine schwere Aufgabe stand bevor, da die Damen vom BTS Neustadt, als vergangene Turniersiegerinnen aus erfahrenen Spielerinnen bestand. Trotz einer kurzen Nacht - die außergewöhnliche Lichtsituation der Übernachtungshalle konnte leider nicht behoben werden - war das Team der Coaches Pascal und Dirk voller Vorfreude und Teamgeist, auch wenn die aufopferungsvolle Spielweise bei allen Spielerinnen bereits ihren physischen Tribut zollte.

Gut eingestellt starteten die Rhino Damen am Sonntag Morgen in ihr Viertelfinalspiel und konnten den erfahrenen Bremer Damen Paroli bieten. Das Spiel gestaltete sich ausgegleichen, auf beiden Seiten wurde jeder Korbwurf hart umkämpft. Da die Damen vom Neustädter BTS auch physisch noch einiges im Tank hatten, waren sie von der aggresiven Rhino Verteidigung schwer zu beeindrucken. So schlichen sich bei unseren Damen immer wieder auch einige Flüchtigkeitsfehler im Angriff ein, die dann durch schnelle Konter auf Bremer Seite bestraft wurden. Bis zum Ende lief unser Team aber trotzdem nur einem geringen Punkteabstand hinterher. In den letzten Momenten gelang es den Rhinos nocheinmal auf wenige Punkte aufzuschließen. Der verzweifelte Versuch durch schnelle Fouls die Bremerinnen an die Freiwurflinie zu zwingen und die Spielzeit zu stoppen, wurde zu spät begonnen und so blieb ein letzter Angriff, um noch einen entscheidenen 3er für den Ausgleich zu erzielen. Im Moment der Schlusssirene wurde ein Hallenser Wurfversuch nocheinmal vereitelt. Doch nach einigen Unklarheiten am Kampfrichtertisch klärten die Schiedsrichter die Situation erneut auf, es blieb noch eine Sekunde für einen Pass und einen letzten Wurf. Auf USV Seite wurde noch versucht durch einen Wechsel unsere Wurfspezialistin Fiona einzubinden. Da jedoch alle Auszeiten bereits verbraucht waren, gab es keine Möglichkeit mehr den letzten Angriff zu strukturieren. Der Einwurf landete zwar bei unserer routinierten Spielerin Lisa, die gut freigeblockt wurde, doch ihr Wurf landete nur knapp auf dem Ring und die Chance zum Ausgleich war vergeben.

Sieg und Niederlage lagen erneut extrem eng beieinander, sodass der realisierte Misserfolg nun schwer in den Knochen lag. Die aufbauenden Worte beider Coaches konnten die seelischen Wunden des Teams fürs erste heilen und der mannschaftliche Zusammenhalt und die hingebungsvolle Spielweise, die dem Team, in dieser kurzen Zeit, zu einer neue Identität verhalfen, bereitete längst Vorfreude auf das letzte Spiel und vor allem die kommende Saison.

Platzierungsspiel vs. Jade Giants (L 22 – 27)

Nach vier Spielen, dem üblichen Turnierstress und der schmerz knappe Niederlage gegen die späteren Finalteilnehmerinnen aus Bremen hatte das Rhinos Damenteam inzwischen mit der ein oder anderen kleine Verletzung, dem Ausfall dreier Spielerinnen und genereller körperlicher Ermüdung zu kämpfen. Für das letzte Spiel des Turniers, ein Platzierungsspiel der Plätze 5-8, gegen die Jade Giants aus Wilhelmshafen, wurden zwar nochmal alle Kräfte gebündelt, es war dem Team aber deutlich anzumerken, dass die Puste raus war. Schwerfällig musste jeder Korb erarbeitet werden und auch einige gute Aktionen des Neuzugangs Magda änderten nichts an der knappen 22 – 27 Niederlage, die in den Köpfen der Spielerinnen sehr schnell zu einer Nichtigkeit wurde.

Am Ende dieses einzigartigen Basketballwochenendes lässt sich rekapitulieren, dass die, sich neu formierenden, Rhinos Damen durch das Turnier in Leer nun endgültig ihren starken Teamgeist beweisen konnten. Zudem zeigte sich, dass sich das Team im Laufe des Jahres deutlich verbesserte und in der Lage war mit anderen Damenteams des Landes mitzuhalten. Der gebührender Abschluss einer lückenhaften Saison war also voll und ganz gelungen.

Der ORGADATA Cup in Leer ist eines der größten Basketballturniere in Deutschland. Im Jahr 2022 meldeten sich 171 Teams in sämtlichen Altersklassen dafür an. Unsere Damen nahmen das erste mal in Leer teil und belegten Platz 7.

Team: Nr. 5: Fiona Pohl Nr. 6: Sophie Rieger Nr. 9: Anne Jacob Nr. 11: Lisa Behr Nr. 12: Magdalena Fabian Nr. 13: Pauline Spelz Nr. 18: Isabel Leschke Nr. 19: Jule Geyer Nr. 22: Antonia Leitmayr Nr. 30: Sarah Schulze Nr. 31: Sophie Haselmayer
Trainer-Team: Dirk Heinrich + Pascal Misch

 

Autor: Pascal Misch


Gemälde 3 - Erste Rhino Damen: "Frischer Wind an der Ems"

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